Anna Koschinski hat zur #HeldenStory Blogparade 2020 aufgerufen und was passt da besser als mitzumachen.

Wie „Corona“ barrierefreies Reisen in Südostasien und Australien unmöglich macht

Lass uns bei 25 °C zum Frühstück mit einem Teller Pfannkuchen mit Puderzucker dazu Honigmelone und Ananas in den Tag starten.
Halt Stop wir sind bereits im Monat März und ich bin auf einem Kreuzfahrtschiff irgendwo auf dem atlantischen Ozean zwischen Gran Canaria und Madeira.
„Bist du irritiert?“ Fragst dich: „Was ist passiert?“ – „Es findet keine Entdeckungsreise durch Südostasien und Australien statt.“

 

Monatelang hatte ich mich auf diese Reise vorbereitet. Meine lang geplante und barrierearme Urlaubsreise sollte mich mit dem Kreuzfahrtschiff nach Südostasien und Australien führen.

Viele Stunden intensiver Reisevorbereitungen vergehen. Meine ToDo – Liste wird länger und länger. Mein Travelbuddy und ich fixieren gemeinsam die Prioritäten auf der ToDo – Liste.

Drei Wochen vor dem Abflug kann ich die letzten Häckchen an die ToDo – Liste setzen:
Die Sitzplatzreservierungen in den Flugzeugen – erledigt, medizinisches Gepäck – reserviert, für meine Nahrungsmittelallergie hatte ich die Mahlzeiten Bord des Flugzeugs – reserviert, genauso wie Bord des Schiffes, Atteste – erledigt, Visum für Australien – ausgedruckt und vieles mehr. Das meiste Kopfzerbrechen bereitet mir die Ausflugsplanung.
Einfach die Landausflüge improvisieren, gutem Willen und viel Glück werden Sie funktionieren.
Auf dem Kalender streiche ich die Tage und der Abreisetermin kommt immer näher. Ich freue mich überschwänglich auf die Reise nach Asien und Australien.

Mit Covid 19 verschärft sich die Situation in Südostasien und wird immer bedrohlicher.
Meine Anspannung steig „hoffentlich findet der Urlaub statt“ – „zum ersten Mal nach Asien und dann sowas“, dennoch besteht keine Reisewarnung. Von Tag zu Tag werde ich unruhiger.

Die Flugzeuge fliegen von Deutschland nach Singapur hin – und zurück und die Häfen sind weiterhin geöffnet. Ich denke immer noch positiv, so schlimm kann Covid 19 nicht sein, die Reise wird stattfinden und ich bin gut vorbereitet.

Donnerstag Abend – die Ernüchterung kommt still und leise per E-Mail

Sehr traurig bin ich, perspektivlos und meine geradezu euphorische Laune war im Keller.
Die vielen Stunden meiner Recherche bis ins letzte Detail, meine Hoffnung bis zum Schluss, alles für die Katz.
Ich habe so eine Wut im Bauch, mein Herz ganz schwer und ein paar Tränen laufen mir übers Gesicht.
Die Kreuzfahrtgesellschaft hat den Urlaub unumkehrbar storniert, diese und einige weitere Reisen werden nicht stattfinden.
Meine lang geplante Reise ist sozusagen durch Corona „ins Wasser fallen“.
Wie ich später erfuhr wird diese Reise auch weitere Jahre nicht stattfinden. Ein kleiner Trost, denn sollte Sie je wieder stattfinden, bin ich auf jeden Fall gut vorbereitet.

Meine weiteren geplanten Reisen wie eine Ostsee Kreuzfahrt 10 tägig und eine Indian Summer Kreuzfahrt von New York nach Montreal fallen aus oder werden ersatzlos gestrichen.

Ich muss raus – mein „Reise“-Gen ruft ganz laut

Ein paar Tage Auszeit nehme ich mir über Karneval und sammele meine Kräfte.
„Berlin“ im Februar, mit regnerischen Tagen und erholsamen Nächten Scandic Hotel nahe des KaDeWe.
Das Sightseeing tagsüber hatte ich mir auch anders vorgestellt mit Regenschirm auf Regenschirm zu.
Ich unternehme eine gemütliche Bootsfahrt auf der Spree und dem Landwehrkanal.
Am Abend dann im Restaurant Faustus, dass ich von einem meiner vorherigen Berlinbesuche kenne serviert Berliner Klassiker.
Auf den Tisch bringt die Küche Berliner Tapas mit Kartoffelsalat, Currywurst, Mini Berliner Bouletten mit Mostrich aber auch Kartoffeln mit Kräuterquark.

Anderntags fahre ich früh morgens von Berlin mit dem Regionalzug nach Potsdam.
Die Schlössern & Gärten sehe ich mir gerne an. Den ganzen Tag verbringe ich vor Ort und fotografiere viel. Gebäude, Statue, witzige Skulpturen, Bäume und Pflanzen – was mir so vor die Linse kommt.
Am frühen Abend nehme ich den Zug zurück in die Hauptstadt und lasse das beschauliche Potsdam hinter mir.

Weitere zwei Tage verbringe ich in Berlin und erhalte währenddessen die Nachricht, dass ich im März doch noch eine Chance bekommen kann auf Kreuzfahrt zu gehen.
Mein Herz hüpft, ich bin sprachlos und gerührt.
Die Freude ist groß, es geht auf eine 7 tägige Kreuzfahrt in den Kanaren und nach Madeira. Diese Reise genieße ich unbeschwert, sammle Kraft und lasse die Seele baumeln bei einem weiten Blick übers Meer bis zum Horizont.

Reiseträume und Lockdowns

Eine Woche, eine fantastische Kreuzfahrt so kann es weitergehen denke ich aber Covid 19 erwartet mich bereits am Flughafen Düsseldorf. Spanien wird zum Risikoland erklärt, viele weitere Länder weltweit folgen.
Ich stehe am Gepäckband auf großen Bildschirmen überschlagen sich die schlechten Nachrichten.
Die Rede ist von Lockdown, Maskenpflicht und Abstand.
Mein Koffer, der gerade eintrudelt, ist voller Reisesouvenir und schöner Erinnerungen an eine bessere Zeit.

(2) Kommentare

  1. Anna Koschinski

    Liebe Kathy,

    ich finde es toll, wie du mit der ganzen Situation umgegangen bist und es noch immer tust. Deine Enttäuschung verstehe ich so gut – und ich war ja sozusagen live mit dabei, wie deine ganzen Pläne und Träume für das Jahr geplatzt sind. Dennoch: Du hast das Beste aus deiner Situation gemacht und dir deinen Optimismus behalten – so wie wir dich kennen. Und so wie wir alle kaum mehr auf dich verzichten können und wollen 😉

    Und ja: Irgendwann holst du das alles nach. Und dann hast du die besten Pläne schon in der Tasche. Danke für deinen Beitrag zu meiner Blogparade!
    Liebe Grüße, Anna

  2. Karin Eggenberger

    Oh, liebe Kathy, wie gerne hätte ich von Asien und Australien gelesen. So ein wenig wäre ich Landratte ja dann auch mit dabei gewesen. Aber dein unglaublicher Optimismus ist wunderbar. Immer wieder stehst du auf und planst Neues. Schön bei Deinen virtuellen Reisen dabei sein zu können.
    Liebe Grüsse Karin, die immer seekrank wird.

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